Ich liebe es, mich nicht schminken zu müssen. Ich laufe sehr gerne ungeschminkt durch die Welt. Einerseits, da ich mich im derzeitigen Zustand meiner Haut wohl fühle und das Nichttragen von Make-up eine logische Konsequenz dieses Zustandes ist. Das war ein langer Prozess, immer war das nicht so. Andererseits ist es auch ein bisschen ein Gegenrudern zum Schönheitstrend. Ich besitze nicht mal Foundation, Puder oder Mascara. Einen Lidstrich habe ich im Leben nicht ein einziges Mal aufgetragen. Ich kann schon verstehen, dass Make-up für viele Menschen ein Befreiungsakt ist, für mich ist es das nicht. Außerdem will ich unter keinen Umständen darauf angewiesen sein oder meinen Selbstwert oder Wohlfühlfaktor daraus ableiten. Und was für andere Make-up ist, ist für mich Hautpflege. Ich will meine Haut in einem Zustand haben, der mir Selbstbewusstsein gibt. Das war und ist mir – wegen der Problemhaut als Teenager – ein großes Anliegen und definiert meine Pflegeroutine. Meine Haut ist natürlich auch ein Schutzschild, so wie es Lena mit Make-up beschreibt. Hinzu kommt, dass manchmal Stressreaktionen auf ihr sichtbar werden, wobei ich dann natürlich nicht kaschieren will, sondern der Ursache auf den Grund gehe.
Was ich mag, sind Lippenstifte und Nagellacke. Die sind allerdings nicht alltagstauglich für mich, wenn es gerade um meinen Arbeitsalltag geht, dann ist der Aufwand minimalistisch und reduziert. Was für mich besonders wichtig ist und die eine Sache, ohne die ich nicht außer Haus gehe: Ich ziehe meine Augenbrauen nach. Ansonsten trage ich Nagellack. Wobei ich ein großes Faible für rote und auffällige Nagellacke habe.
Abends beim Weggehen oder zu besonderen Anlässen betreibe ich dann meistens mehr Aufwand. Wobei das mehr darin ausartet, dass es sorgfältiger als sonst aufgetragen wird und in einer Art Ritual vollzogen wird.