Ich sehe schon: Die Lichtblicke mutieren bereits jetzt zum willkürlichen Gedankensalat. Aber ist okay. Salat ist gesund. Jedenfalls nicht ungesund. Weiß nicht, zu welchem Standpunkt die Salatforschungslage gerade neigt.
Joaquin Phoenix
Menschen auf Leinwänden und Bildschirmen anzustarren ist eine meiner liebsten Beschäftigungen. Im echten Leben ist das nämlich nicht erwünscht (und nur seltenst erstrebenswert). Nur im Film kann man Menschen so intensiv beobachten, mit ihnen aus der gefahrlosen Distanz heraus so intim werden. Daher verehre ich gewisse Schauspieler zwar bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter, allerdings nur auf der Leinwand, nur ihr Spiel, ihr Können. Der Star und die Privatperson sind halt normale Menschen, denen ich nie begegnen werde, mir also egal (sofern sie sich benehmen). Aber wenn Kolleg_innen in einem sehr schönen Portät des Esquire Folgendes über deinen Lieblingsschauspieler sagen, wird einem doch warm ums Herz: Joaquin Phoenix sei „not merely an immense talent, but also a rare human being, profoundly intuitive and kind, who embodies a distinctive form of ethical and creative purity.“ Diese entrückte, bescheidene Persona, die er seit I’m Still Here trägt, ist schon sehr angenehm. Und da mich erst neulich die Konzentration von Daniel Day-Lewis‘ Spiel so angestrengt hat, war es schön, über Phoenix‘ Methode zu lesen, die ihn wohl ganz und gar intuitiv, unvorbereitet, aus dem Moment heraus agieren lässt. Ich finde, das merkt man. Dadurch wird seine Präsenz so roh und im Moment kondensiert. Und dann Lynne Ramsay: „I found my soulmate in making movies.“ Awww.
Joaquin Phoenix
Songsuche
Alle paar Monate entsage ich dem Spotify-Mix-der-Woche und nehme mir vor, auf eigene Faust neue Bands zu entdecken und vor allem über einzelne Songs hinauszuhören. Meist fängt es damit an, dass ich aus den Augen verlorene Lieblingsbands auffrische und das „neue“, mir unbekannte Zeug höre. Dredg war schon mal ganz nett. Vielleicht nehme ich mir als Nächstes Interpol vor. Aber was ich wirklich suche, ist knackiger, eingängiger, trotzdem kantiger, aber nicht knarziger Indie-Rock (think Editors and early The Boxer Rebellion). Bloß nicht langweilig! Da gibt es natürlich unüberschaubar viel und ich finde schon wieder nichts Befriedigendes. Vorschläge?
BA-Durchbruch
Nachdem ich nun zusammengenommen mindestens schon zwei Monate an meinem Bachelorarbeitsthema herumlese und die verfluchten Problem- und Fragestellungen nicht schlüssig in die Klauen bekam, glaube ich, habe ich es jetzt endlich. Sofern die Betreuerin mitspielt. Da ich bereits eine hundertseitige, ordentlich bewertete Magisterarbeit hinter mir habe, dachte ich ja, dieser letzte Abschnitt im zweiten Studium wäre ein Klacks für mich. Klar, ich weiß, wie man recherchiert, exzerpiert, argumentiert, aber so eine etwas praktischere, marketinglastige Studie ist doch minimal anders als eine Filmanalyse (hach, das waren Zeiten). Und man ist ja hilflos, wenn die Literatur nicht mitspielt. Aber jetzt habe ich endlich einige Aufsätze gelesen, die mir hoffentlich auch den Weg für meine Methode ebnen und jetzt gehts mir besser. Eine Quälerei ist das Ganze diesmal trotzdem, obwohl ich gerne wissenschaftlich arbeite. Na ja, war schließlich nur das Studium zweiter Wahl.
BA-Durchbruch
Latz
Ein Beinkleid mit Latz steht ja schon seit letztem Jahr auf meiner Wunschliste. Fragt nicht, warum. Kleidungsgelüste gehen manchmal seltsame Wege. Nun habe ich bereits drei Latzhosen verschiedener Weite anprobiert und alle saßen bescheiden. Ich gebe es auf. Unpraktisch sind die Dinger schließlich auch (Stichwort Toilette). Vom Thema Latz habe ich mich aber noch nicht verabschiedet und erst mal beim Schweden dieses Kleid mitgenommen. Ich weiß nicht. Ein Latz ist das schon mal nicht, denn hinten hat es die gleiche Höhe. Zudem haben die 90er angerufen, ist es etwas kurz und eigentlich scheint es mir eher für eine Zielgruppe um die 15 geschneidert. Hm. Was sagt ihr? Und das Latzgelüst befriedigt es ja auch nicht. Mein neues Ziel ist nun übrigens ein Cord-Latzrock/-kleid in Beige oder Bordeaux. Stelle ich mir unkomplizierter vor. Aber wo hernehmen?
8 comments
Ich find meine neue Musik zuverlässig bei FM4, einem österreichisch-englischen Radiosender, der auch tolle Spartensendungen hat (z. B. Liquid Music mit einer Stunde unterbrechungslosem Ambient). Online immer sieben Tage zum Nachhören.
Latzhosen sind eher nicht mein Ding (meine letzte hatte ich mit zwölf), weil ich sie ählich wie Jumpsuits absolut unpraktisch für den Alltag finde. Aber ich habe auch einen (echten) Latzrock aus Feincord in Dunkellila, den ich an sich wundervoll finde, der mir aber aufgrund des fehlenden Innenfutters an der Strumpfhose „hochklettert“. Keine Ahnung, wer solche Kleidungsstücke immer erfindet …
Ui, Radio, das gibts noch? 😉 Ich weiß gar nicht, ob ich das noch kann, so stillsitzen ohne weiterklicken zu können. Spotify bietet ja eigentlich genug Möglichkeiten, Neues zu entdecken. Mein Geschmack ist nur irgendwie sehr übersichtlich …
Ich finde Latzhosen auch eigentlich grenzwertig kindlich. Latzröcke sind annehmbarer, vielleicht weil sie weniger wie Strampler aussehen. Deiner klingt jedenfalls traumhaft trotz der Einschränkung. Vielleicht kanns ein Unterrock richten?
Ich hör eigentlich auch schon seit Jahren kein Radio mehr, aber FM4 ist vom Studium hängengeblieben, das ist nämlich noch Radio im klassischen Sinne. Das heißt, es gibt keine Werbung und keine Verkehrsmeldungen, nur Nachrichten, Themen und ansonsten Musik pur. Und wenn du online nicht live hörst, sondern eine der älteren Sendungen, kannst du da auch einfach Songs überspringen. (Hast aber bei guten Sachen gleich den Titel dabei stehen, was die anschließende Suche doch ernorm erleichtert.)
Über welches Thema willst du den die Arbeit schreiben?
Und zu Musik: Ich finde tatsächlich immer wieder wunderbares in der Playlist, die Spotify wöchentlich anhand deinem Musikgeschmacks zusammenstellt. Oder du gehst einfach mal in nen Plattenladen und lässt dich erobern. Oder du wühlst mal in meinen Playlisten herum: https://open.spotify.com/user/friedlvongrimm/playlist/1brwTMKrdaVoCMntVMdxAS
Und Joaquin ist natürlich toll! River war toll und die Familie wird mit ihrer Veganerpower noch die Welt retten. *lach*
Ich schreibe über das einzige Thema, das neben Filmen mein Herz zu erwärmen vermag: Blogs. Aus Marketingperspektive. Vielleicht mal mehr dazu, wenn ich fertig bin. Nachdem ich noch ein paar mehr Aufsätze gelesen hatte, musste ich spontan noch mal meine Theoriegrundlage umwerfen. Es ist ein Kreuz.
Musikalisch kommt momentan erschwerend dazu, dass ich weniger mit dem Bus unterwegs bin. Da fallen pro Tag gleich mal zwei Stunden Entdeckungsreise weg. Diene Playlist mit dem klangvollen Titel nehme ich mir trotzdem gerne mal vor.
Ui, ich hätte Angst mir so eine Leidenschaft damit zu vermiesen.
Ich hatte mal eine Hausarbeit über die filmische Darstellung von Personen mit Missbrauchserfahrungen im Kindesalter geschrieben und konnte seitdem die Filme auch nicht mehr sehen. Seitdem versuche ich immer etwas zu nehmen, was mich interessiert, aber womit ich mich eher frisch begeistern muss.
Wenn nicht, mache ich dir mal ein Mixtape oder CD.
Ach nö, im Gegenteil, aus Erfahrung weiß ich: Je mehr ich ein Thema durchdringe, desto mehr liebe ich es, weil es mich die klugen Facetten und Details wertschätzen lässt. Da meine wahren Herzensdinge eher die uneindeutigen sind (z.B. 2001), behalten sie auch trotzdem ihre Magie.