Das ganz besondere Highlight:
Jelena
Im Kino. Einem Ort der Magie. Der Illusionen. Des lebensnotwendigen Eskapismus. Ich bin ein Mensch der Worte, ich schreibe und lese, um zu überleben. Aber das Kino – als Ort und Medium – versammelt das und eine audio-visuelle Ebene hinzu und präsentiert es mir auf eine unvergleichliche Art und Weise, die meinen Horizont erweitert und mir hilft, meinen Alltag zu bewältigen. Das klingt kitschig, ist aber ganz nüchtern.
Gorana
Das von mir mitorganisierte Human Vision Film Festival.
k4tze
Das Gotham-Film-Set in New York.
Lena
Michael Nyman live – der Sinn meines Lebens.
Jes
Kino ist nicht mein Medium, muss ich gestehen, ich warte gewöhnlich, bis Filme auf BluRay erscheinen und ich es mir damit auf dem Sofa bequem machen kann. Was dazu führt, das ich chronisch hinterherhinke und nie mitreden kann. Arrival habe ich erst dieses Jahr gesehen und dann spontan zu meinem neuen Lieblingsfilm erklärt. Im Kino war ich dann trotzdem — bei Star Wars für mich immer noch ein Muss. Oder jetzt nicht mehr? Ich bin mit Die letzten Jedi nicht glücklich und muss wohl einsehen, dass das Franchise jetzt spürbar Disney gehört. Vielleicht sollte ich doch wieder Fanfiction schreiben …
Lena
2017 sind Filme und ich eher getrennte Wege gegangen. Aber das ist okay, wir finden schon wieder zueinander. Zum Beispiel durch Projekte wie den Horrorctober. Außerdem habe ich mich dadurch von dem Zwang gelöst, alles gesehen haben zu müssen, von dem Film-Twitter so redet. Mein Highlight aus diesem Jahr ist auch sicherlich nicht der künstlerisch hochwertigste Film, aber er ist ab jetzt mein Go-To-Aufmunterungsfilm für schlechte Zeiten und das ist womöglich mehr wert als jeder ästhetizistische Anspruch. Und dabei ist Wonder Woman auch tatsächlich ein auf allerlei Ebenen heldenhafter Film mit den schönsten Kampfszenen seit Macbeth. Daneben haben mir Certain Women, Blade Runner 2049 und A Ghost Story sehr gefallen.
Gorana
Blade Runner 2049, Nocturnal Animals (wieder ein Film von Tom Ford, der mich umgehauen hat), Manchester by the Sea, Captain Fantastic und Arrival – zweimal Denis Villeneuve und zweimal Amy Adams. Ein wunderbares Kinojahr.
Jelena
Personal Shopper. Kedi. Get Out. Wonder Woman. Dunkirk. Logan. Star Wars: The Last Jedi. Heuer hat es mich wieder mehr ins Kino gezogen, die Pause von 2016 war einfach notwendig. Ein paar lobenswerte Erwähnungen: Raw. The Big Sick. The Salesman. Wilde Maus. The Girl with All the Gifts.
k4tze
Guardians of the Galaxy 2 (ein Feel-Good-Film mit tollem Sound und amüsanten Charakteren), Wonder Woman (weil der Film, wie GotG2, Helden zeigt, die ihres Heldendaseins nicht überdrüssig sind, sondern dieses gerne leben), Life (das Alien Calvin wuchs mir sehr ans Herz).
Jes
Es war natürlich das Jahr, in dem mit Discovery mein geliebtes Star Trek wiederkam. Und trotz kleiner Schwächen konnte die Serie meiner Meinung nach voll überzeugen, weil sie in vielen Punkten radikal mit der Vergangenheit gebrochen hat. Die zweite Staffel von Stranger Things war okay, konnte aber nicht den Hype der ersten erreichen, die damals aus dem Nichts kam. Die größte Überraschung war für mich Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D., das ich bereits seit der ersten Folge schaue und liebe, das mit dem Framework-Arc in der vierten Staffel jedoch völlig neues und sehr philosophisches Terrain betreten hat. Iain De Caestecker verdient alle Awards, aber diese Art Serien werden leider immer vergessen. Oh, und dann hab ich in den letzten vier Monaten alle sieben Staffeln Good Wife durchgesuchtet. Zum aktuellen Zeitpunkt fehlen mir nur noch die letzten zwei Folgen (*schnüff*).
Lena
Es war ein fantastisches Serienjahr für mich, quantitativ wie qualitativ. Endlich können Netflix-Serien in meinen Augen mit HBO-Produktionen mithalten: Mindhunter und The Crown, die präzise ihre Themen bearbeiten und die Zuschauer wirklich fordern. Daneben sind Filmregisseure fürs Fernsehen ein großer Gewinn, weil sie oft den Handlungszwang hintenanstellen und stattdessen bittersüße Stimmungen (The Young Pope) und komplexe Mythologien (Twin Peaks) erschaffen. The Affair zerfleischt weiter Figuren und Wahrheiten und dann ist da noch Rami Maleks Gesicht …
Gorana
Freaks and Geeks (endlich wieder sehen dürfen – danke, Netflix), Santa Clarita Diet (so viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht), Riverdale (Guilty Pleasure der Extraklasse – aber ich LEIBE es), Abstrakt: Design als Kunst (das absolut Beste, das ich dieses Jahr gesehen habe), Minimalism: A Documentary About the Important Things (hat mein Leben verändert), Atypical (ganz große Liebe), Orange Is the New Black: Staffel 5 (die beste Staffel bis jetzt).
Jelena
Mindhunter. Game of Thrones. Unbreakable Kimmy Schmidt. Grace and Frankie. Das ist auch das Jahr, in dem ich mit Game of Thrones abschließe. Die Serie hat mich lang genug begleitet, aber ich ziehe die Bücher von Martin eindeutig vor. Für mich war die Serie auch immer ein Beispiel dafür, was man sozialpolitisch richtig und falsch machen bzw. darstellen kann. Darüber hinaus hat es mir Mindhunter in seiner herrlich unaufgeregten Art und Besetzung angetan.
k4tze
The Handmaid’s Tale, Gotham (Season 4), Black Mirror, Fear the Walking Dead (Season 3).
Jes
Das Buch, das für mich dieses Jahr herausstach, ist ausgerechnet das, das ich zuletzt gelesen habe: Margaret Atwoods Der Report der Magd. Ich habe die Serie noch nicht gesehen und kann über die Unterschiede daher nichts sagen, das Buch aber gehört für mich in eine Reihe mit Orwell und Huxley – eine unglaublich bedrückende Zukunftsvision, die so unwahrscheinlich nicht ist. Ich las dann auch endlich Der Marsianer von Andy Weir (und stellte fest, dass der Film sehr, sehr dicht an der Vorlage geblieben ist), Enders Spiel von Orson Scott Card (definitiv besser als der Film, weil deutlich radikaler) und als Sommerklassiker Wer die Nachtigall stört von Harper Lee.
Lena
Ich lese wieder – jedenfalls ein wenig mehr, seit ich beschlossen habe, mir auch „seichtere“ Lektüre zu erlauben. Alles angestoßen hat eigentlich A. S. Byatts Possession, eine irrwitzig zusammengebastelte Anglisten-Romanze. Danach mochte ich Fegefeuer von Sofi Oksanen und mit Abstrichen History of Wolves von Emily Fridlund.
Gorana
1984 (George Orwell – hat es tatsächlich zu meinen Lieblingsbuch geschafft), Sieben Minuten nach Mitternacht (Patrick Ness), Ready Player One (Ernest Cline), Harry Potter und der Orden des Phönix (J.K. Rowling).
Jelena
Dann schlaf auch du (Leila Slimani), milk and honey (rupi kaur), Eligible (Curtis Sittenfeld) und Was ich euch nicht erzählte (Celeste Ng). Lesetechnisch war es für mich ein erfolgreiches Jahr, da ich über 30 Bücher gelesen habe. Ich finde wieder zu meiner alten Form zurück, war ich doch schon mal bei weit über 60 Büchern im Jahr. Der Roman Dann schlaf auch du von Slimani ist aus dieser Liste bestimmt eines meiner liebsten Bücher, eines für die Ewigkeit. Den Faktor der Spannung sehe ich hier auch nachrangig, es geht um die Art, wie sie erzählt. Die Figuren sind so nahbar, so ehrlich.
k4tze
American Gods (Neil Gaiman), Leviathan (James Corey).
Jes
Musikalisch war 2017 nicht ganz mein Jahr, so wenige Alben hab ich mir lange nicht mehr gekauft. Eher waren es einzelne Songs, die mich tage- oder gar wochenlang verfolgt haben. Selbst meine Lieblingsband always and forever, Depeche Mode, hat mit Spirit ein bestenfalls durchschnittliches Werk abgeliefert. Wunderschön ist dafür Charlotte Gainsbourgs Rest, das ich tatsächlich rauf und runter hören kann.
Lena
Meine musikalische Seelenverwandte Chelsea Wolfe hat mit Hiss Spun wieder eine dunkle Kuschelhöhle zusammengeschrammelt und -gejault, die alle Schmerzen schluckt. Daran kam dieses Jahr bestenfalls Filmmusik ran.
Gorana
Alt-J, Awolnation.
Jelena
Kelela: Take Me Apart, Massive Attack, Dua Lipa, Florence + Machine, Drake und Eminem.
k4tze
Taylor Swift: Reputation (und die Rockcover dazu).