Dezember ist es und am Thema Weihnachten kommt nun keiner mehr so schnell vorbei. Nicht nur auf den Straßen, den Märkten und Kaufhäusern, sondern auch hier bei uns. So nutzen wir unsere Plattform, um das Geschehen rund um Weihnachten zu reflektieren und in einem vierteiligen Weihnachts-Special jeden Sonntag ein anderes Thema zu behandeln. Dieses Mal: Weihnachtsfilme. Was verbinden wir damit und welche fallen uns spontan ein? Ein paar Empfehlungen für die kalte Jahreszeit.
k4tze
Gefühlt liefen in meiner Kindheit, neben den russischen Märchen, immer die gleichen Filme im Fernsehen: Das letzte Einhorn, Krieg der Sterne (heute Star Wars), Die unendliche Geschichte und Stirb Langsam, der Weihnachts-Klassiker schlecht hin. Und all diese Filme würde ich natürlich auch unter die schönsten Weihnachtsfilme einordnen – außer es handelt sich bei Weihnachtsfilme um Filme, die Weihnachten thematisieren, dann bliebe wohl nur mehr Stirb Langsam und Love Actually. Oder auch The Nightmare before Christmas, der das Thema Weihnachten nicht nur den Konsu-Klimbim-Zuschauern nahe bringt, sondern auch denen, die sonst nicht so wirklich was damit anfangen können. Und in neuerer Zeit natürlich: Charlie and the Chocolate Factory.
Jes
Ich glaube, der einzige Film, den ich wirklich und ausschließlich mit der Weihnachtszeit in Verbindung bringe, ist Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Das offenbart aber auch schon ein Phänomen, dessen ich mir bisher gar nicht so bewusst war: Ich schaue kaum Weihnachtsfilme. Also Filme, die explizit für Weihnachten gedacht sind oder von Weihnachten handeln. Eher habe ich eine Reihe von Wohlfühlfilmen, zu denen ich bevorzugt während der dunklen Jahreszeit greife, Sachen wie Stolz & Vorurteil (die Joe-Wright-Verfilmung), Mr. Magoriums Wunderladen, Ronja Räubertochter, oder Harry Potter. So gesehen ist Weihnachten die einzige Zeit im Jahr, in der ich auch mal ein aufgesetztes Happyend akzeptiere, denn wer will sich unterm Weihnachtsbaum schon ernsthaft mies fühlen?
Lena
Zwar verbinde ich aus Kindheitstagen so einige Filme mit Weihnachten (Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Kevin – Allein zu Haus, Die Muppets Weihnachtsgeschichte usw.), aber hängen geblieben sind nur zwei Filme, die eigentlich nur am Rande etwas mit Weihnachten zu tun haben, mir aber trotzdem ein heimeliges Gefühl geben: Tim Burtons The Nightmare before Christmas und Batman Returns. In Ersterem gibt der Halloween-König den Weihnachtsmann, der zweite spielt immerhin zur Weihnachtszeit. Weihnachtlich werden die Filme für mich aber vor allem durch ihre Themen: fehlende Zugehörigkeit und Ersatzfamilien.
Gorana
Die Vorweihnachtszeit ist für mich mit die schönste Zeit des Jahres, und Weihnachtsfilme gehören fest dazu. Sobald der Dezember seinen eisigen Hauch ankündigt, erwacht auch meine Leidenschaft für diese weihnachtlichen Geschichten in Filmform. Ich mag lustige Klassiker, wie Scrooged oder Christmas Vacation, und ich mag es hin und wieder auch dramatisch schön, inklusive Weihnachtswunder wie in It’s a Wonderful Life. Doch unter all diesen wunderbaren Weihnachtsfilmen gibt es einen Kandidaten, ohne den gibt es für mich kein Weihnachten, und das ist The Nightmare Before Christmas. Ich liebe diese Geschichte über Jack Skellington dem Pumpkin-King aus Halloween Town, der beschließt Weihnachten auszurichten, statt Jahr für Jahr immer nur Halloween zu organisieren. Dieser Film ist so wunderbar düster, tragisch, und auf seine ganz eigene Art wunderschön. Und da ich es lieber düster und tragisch, als hell erleuchtet und kitschig happy mag, ist er für mich ganz persönlich der perfekte Weihnachtsfilm. Und die Musik von Danny Elfman (der Jack auch seine Singstimme schenkt) ist grandios, mitreißend, emotional und überaus passend, zu mir meiner Vorstellung von Weihnachten und natürlich passend zu diesem stockenden Stop-Motion Stil, den ich mehr liebe als alles andere das die Filmindustrie je erfunden hat.
Jelena
Zu dieser Jahreszeit – und wenn alle um eine herum im festlicher und vorweihnachticher Stimmung sind – ist frau eigentlich ziemlich chancenlos. In diesem Sinne: entweder mitspielen und versuchen, das Bestmögliche aus dieser Jahreszeit zu machen. Oder sich verweigern. Und dabei umso frustrierter sein. Im Laufe der letzten Jahre habe ich beides ausprobiert und komme zu dem Schluss, dass ein Mitspielen besser ist. Und wie überall, bitte in geringen Dosen: ein Mal auf den Adventsmarkt, ein paar Kekse mehr, verdammt viel Tee (in dieser Zeit empfehle ich Rooibos mit Kokosflocken) den kuscheligen Island-Pullover im Repertoire und selbstverständlich den einen oder anderen Weihnachtsfilm. Hier empfehle ich zwei Filme, der eine hat mich zum anderen geführt: You’ve Got Mail und The Shop Around the Corner. Ein Mal Nora Ephron und ein Mal Ernst Lubitsch. Ein Mal Margaret Sullavan und James Stewart und ein Mal Meg Ryan und Tom Hanks. Beide Male Hollywood am Höhepunkt. Dazwischen liegen sechs Jahrzehnte. Charmant, herzerwärmend und so richtig weihnachtlich. Wem das zu kitschig ist, der kann natürlich Die Hard schauen. In diesem Sinne: einen schönen Dezember!