Man kann reisen, um Abenteuer zu erleben und die Perspektive zu wechseln. Oder man reist, um sich wohlzufühlen und zu entspannen – an einem gemütlichen, heimeligen Ort fern der drückenden Probleme des Lebens. Die besten Reiseziele bieten von beidem etwas: neue Eindrücke und Erlebnisse, aber auch ein Gefühl des Ankommens, einer zweiten, aber eskapistischen Heimat. Wir hoffen, ihr wart dieses Jahr schon an so einem Ort oder habt es noch vor. Wenn nicht, hätten wir ein bisschen Inspiration:
k4tze: Hauptsache Meer
Ob Schottland, Italien, Frankreich oder Südostasien. Ob Pazifik, Atlantik oder Mittelmeer, ganz gleich. Hauptsache Meer. Ob auf einem Boot oder von einer Klippe aus, ob am Strand oder sogar im Meer selbst, gleich gleich, Hauptsache salzige Luft und Wellenrauschen.
Der quasi heimische italienische Strand befindet sich ca. 4-5 Autostunden vom Bergdorf entfernt und bietet alles, was das Herz begehrt: salzige Luft, schäumendes Rauschen, feinen Sand, Muscheln zum Sammeln und Wellen zum Spielen. Geschwätzige Italiener und Strandverkäufer muss man allerdings mögen. Nahebei finden sich zahlreiche freundliche italienische Dörflein mit herrlich gutem Essen. Sollte jedoch die Sehnsucht befriedigt werden, so ist und bleibt es Schottland. Immer und immer wieder, seit ich seit 2007 das erste mal Fuß auf die Insel gesetzt und mich in die Rauheit und unendlichen Weiten verliebt hatte. Auch es wenn durch die Eigenheit einer Insel geographisch begrenzt ist, nährt sie zahlreiche Illusionen und man fühlt sich (trotz der Kälte) wohl. Ob Westküste oder äußere Hebriden, ganz gleich, Hauptsache Meer. Meeresziel für dieses Jahr: Frankreichs Südküste.
Jelena: Island
Ich liebe die Toskana, meine Eltern haben jeden Sommer mit uns an der Adria verbracht und noch nirgends war ich so oft wie in Irland, aber kein Land dieser Welt hat mich so in den Bann gezogen wie Island. Hätte ich damals nicht Gelegenheit gehabt, jemanden vor Ort zu besuchen, wäre dieses Fleckchen Erde nicht so schnell auf meinem Radar erschienen (zumindest nicht vor dem Instagram-Hype der letzten zwei Jahre). Es stimmt, was alle sagen und was bin ich froh, dass es dann doch so gekommen ist. Im September 2012 haben wir eine Inselrundfahrt unternommen. Wen die feuchte Kälte nicht stört, der wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die bei Wind schon fast waagrechten Wasserfälle, Schafe so weit das Auge reicht, Gletscherseen, Robben und Wale in freier Wildbahn, aktive Vulkane, atemraubende Schwefelfelder und natürlich Geysire. Überall wunderbar freundliche und entgegenkommende Gesichter. Island ist ein reines Naturschauspiel voller Wunder und ich kann mir vorstellen noch einmal dort hinzufliegen. Vielleicht sogar länger als eine Woche.
Lena: Britische Inseln
Könnte ich bis zum Ende meines Lebens nur noch ein Fleckchen auf dieser Welt bereisen, dann wählte ich die Britischen Inseln. Es begann mit der Oberstufen-Studienfahrt nach Schottland, ging weiter mit dem Anglistik-Studium, dem Auslandssemester in Nordirland, der Irland-Rundreise, zwei Besuchen in London, der zweiten Schottland-Reise letztes Jahr. Es sind die rauen, vielseitigen, dramatischen Landschaften, die kantigen, windigen Küsten (dabei hasse ich Wind!), die unendlichen nackten, gleichgültigen Hügel, das grummelige Wetter, die Schafe, die süßen Steinhäuschen, die Sprache. Auf den Britischen Inseln scheint alles ursprünglicher und roher und ist trotzdem natürlich (weitgehend) auf deutschem Standard. Favorit bisher: Dublin und die Isle of Skye – egal, zu welcher Jahreszeit. Ich brauche keinen langweiligen verschwitzten Strandurlaub. Lieber einen Roadtrip durchs zweite Zuhause.
Friedl: Jag älskar Sverige!
Wenn ich an meine Familienurlaube denke, dann gingen diese entweder nach Schweden oder zur Ostsee. Erst spät fand ich meinen Weg ins Flugzeug, dafür kenne ich die schwedischen Seen und Wälder in- und auswendig. Schatzsuche, Mittsommerhochzeiten, Kanufahren, das perfekte Stockbrot fürs Lagerfeuer, Beerensammeln, Elche am Fenster und keine Handys. So sieht mein perfekter Urlaub aus. Klar, Reisen ist noch einmal etwas anderes. Da gibt es zwar auch Präferenzen, aber jeder mir unbekannte Ort ist eine Reise wert und schafft es, in mir den Abenteurergeist zu entflammen. Ich hoffe das ändert sich nie, schließlich ist mein Herz noch immer in New York und meine Seele in Tokio. Und mein Geist in Liverpool. Dorthin bin ich das erste Mal von meinem eigenen Geld geflogen. Doch sehne ich mich nach innerem Frieden, dann denke ich an Schweden, wo ich einmal in Karlsstad war.
Ich habe dort ein Paar Strumpfhosen gekauft, welche ich jetzt, 10 Jahre später, immer noch anziehen kann! Genauso wie das dazugehörige Kleid, was bei jeglicher Gewichtsschwankung gepasst hat wie angegossen. Wunderkleidung!
Aber ansonsten war ich wirklich nur in der Natur, in Freizeitparks und habe ausschließlich herzliche, lustige Landmenschen kennengelernt. Das einzige Land, wo ich mir vorstellen könnte, hinzuziehen. Liebe, liebe Gemeinde, Liebe.
2 comments
Alles ist so genial Schottland, Irland sowie Island und Schweden. Nach Schweden möchte ich unbedingt mal, war noch nie dort. Vielleicht das nächste Reiseziel…
Ich hasse die Welt, dafür dass sie Island entdeckt hat. Es war mein Kindheitstraumparadies und nun ist es von Müllverbreitenden Touristen befallen, die sich noch nicht einmal einen Dreck für die Umwelt kümmern. Was ich empfehlen kann ist den Laugavegur zu wandern…Eine wahnsinnig schöne Strecke mitten durch Innenland.
Ps: Dublin top, besonders die Street Art Szene
Schon blöd mit Island. Jetzt muss ich erst mal mindestens 10 Jahre warten, bis ich mich da hintrauen kann. Andererseits kann man anderen ja nicht vorwerfen, das zu tun, was man selbst gerne tun würde.