Medienmädchen Gorana lässt von ihrem Erstblog aus schon eine ganze Weile eine Parade durch die Blogs ziehen: Die 5 Besten am Donnerstag. Jeden Mittwoch gibt sie ein Thema mit medialem Bezug vor (Filme, Serien, Bücher), zu dem es eine Liste zu erstellen gilt. Da müssen wir natürlich mitmachen! Und ganz solidarisch teilen wir die Liste unter uns auf: Jede darf ein Bestes nennen. Zwar gelingt es uns wahrscheinlich nicht immer (so wie bereits heute), die Fünf vollzukriegen, aber drei oder vier Beste sind trotzdem besser als gut, oder?
Los gehts mit:
Die 5 4 Bücher, die wir als Letztes gelesen haben
Lena: Troll: Eine Liebesgeschichte von Johanna Sinisalo
Ein Werbefotograf findet zwischen den Mülltonnen ein Trolljunges und nimmt es auf. Das Wilde im Zivilisierten – das kann auf Dauer natürlich nicht gut gehen. Schön ist, wie der Troll immer wieder beschrieben wird (als nachtschwarzer Fleck, quasi als Gegenteil von allem, niedlich, furchterregend und begehrenswert zugleich), aber die Sprache erzählt ansonsten eben die Geschichte runter und es gelingt durch die Sprünge zwischen diversen Perspektiven und Zitaten aus finnischer Troll-Literatur keinerlei Tiefe in diesem Großstadtmärchen über ungeahnte Begehren.
k4tze: Ready Player One von Ernest Cline
Erst heute eben am See zu Ende gelesen, die Sonnenbrille auf den Kopf geschoben und wieder aus der quasi OASIS in die Wirklichkeit eingetaucht, überkam mich alsbald (wie immer wenn man ein wirklich tolles Buch ausgelesen hat) ein Gefühl der Langeweile, des Trübsinns und Demotivation. Die Geschichte spielt im Jahr 2044, in einer nahen aber dystopischen Zukunft. Über die virtuelle Welt erstreckt sich die OASIS, ein gewaltiges MMORPG, in dem Technik wie Magie gleichermaßen funktionieren. Der Entwickler, James Halliday selbst, hatte vor einem Tod jedoch ein Easter Egg eingebaut, welches es zu finden gilt. Protagonist Wade Watts macht sich auf die Suche und erzählt, wie es ihm schlussendlich gelungen ist, dass Ei zu finden. Kein Spoiler, er erwähnt es tatsächlich bereits im ersten Kapitel. Ein Muss für jeden der sich ein wenig für die 1980er, Popkultur, Science-Fiction, Computerspiele, Serien, Filme, und so weiter interessiert.
Jes: Wer die Nachtigall stört von Harper Lee
Meinen traditionellen Sommerklassiker habe ich vor etwa einer Woche ausgelesen und sogar wesentlich schneller als gedacht. Der bis heute umstrittene Roman erschien 1960 und erzählt, wie der junge Farbige Tom wegen der angeblichen Vergewaltigung einer Weißen angeklagt wird. Obwohl beim Prozess offensichtlich ist, dass sowohl die Frau als auch ihr Vater lügen, steht Toms Schuld von Anfang an fest. Das Besondere an dem Buch ist, dass es trotz seiner heiklen Thematik niemals belehrend daherkommt, weil die ganze Geschichte aus der Sicht der sechsjährigen Scout erzählt wird, deren Vater Tom vor Gericht vertritt. Erst durch ihre Augen wird dem Leser klar, wie verdreht die Welt eigentlich ist.
Jelena: milk and honey von rupi kaur
Zugegeben, es war eine sehr spontane Eingebung, dieses Buch zu kaufen. Vor allem, weil ich mich derzeit kaum mit Lyrik und Prosa auseinander setze (Emily Dickinson wartet darauf, von mir verschlungen zu werden). Nachdem ich die ersten 3 Gedichte noch im Fachgeschäft las, war es klar, dass ich die restlichen lesen musste. Und gelesen habe ich sie, an einem Nachmittag, in einer Stunde, mittlerweile schon öfter. Dieses Buch befindet sich auf dem Nachtkästen (wo sich nur ungelesene Bücher häufen). Hauptsächlich war ich sehr angetan davon, wie sehr ich mich darin wieder erkenne und finde. Wie der Inhalt der Worte gehen mir diese Texte unter die Haut, die Abbildungen unterstreichen jedes Wort. Einige bedeutungsschwerer als andere. Einige banal. Andere alles andere als banal. Wie universell doch einige Erfahrungen sind, die sich im Laufe eines Frauenlebens so ansammeln und ereignen.
3 comments
Kenn ich jetzt zwar nichts von aber gut getrickst 😉
Wieso getrickst?
Dieses „Ready Player One“ läuft einem aber auch überall über den Weg. Muss ich wohl doch mal lesen, scheint mir.