Das menschliche Verhalten ist unergründlich. Man könnte vermuten, dass man bei einem feststehenden Abgabetermin bei einer Bewerbungsmappe alles gibt und versucht, seine Kreativität auszuschöpfen. Jeden Tag übt und versucht, produktiv zu sein.
Man kann natürlich auch gegen sich arbeiten, in der Biografie von Idolen aufgehen und denken, man müsse in gonzoesken Aktionen versuchen, Inspiration zu finden.
Es hätte ja auch keiner ahnen können, dass der Running Gag, der seit drei Jahren in meinem Kühlschrank sein Dasein fristet, noch gut ist.
Fear & Loathing in Berlin. Die Droge ist stärker als der Intellekt.
Kein ikonischer Grenzgänger, sondern ein dummes Häufchen Elend, was in drei Stunden, die nun für immer in Vergessenheit geraten sind, von Sekunde zu Sekunde von Ofenkartoffeln zu Zeichenecke zu Bett zu Toilette gerobbt ist, wie ich nur vermuten kann. Wie ich es geschafft habe, eine SMS an Zuhilfeeilende zu senden, ist mir schlicht unerklärlich. Personen bekuschelten mich, fütterten mich und versuchten, mich durch Gespräche wieder in die Wirklichkeit zu führen. Kaum fähig, Wörter noch Sätze zu artikulieren, körperlich dem Kleinkind nahe, bekam ich weder zeichnerisch noch schriftlich etwas zu Papier. Ich bin eben doch kein Hunter S. Thompson.
Manchmal muss man wohl etwas Extremes tun, um danach einen zwangsgeklärten Kopf zu haben. Um selbst zu registrieren, was eigentlich gerade das Problem mit einem ist.
Ich bin jetzt erst einmal straight edge. Nach der Aktion müssen alle vier wissenden Personen lachen, wenn ich das sage. Ansonsten ist das eine Anekdote, die selbst ich aus Scham nicht im Detail zum Besten gebe. Und wenn das von mir kommt, dann muss es wirklich ein unschönes, mit allen Folgen 1 1/2 Tage an den Nerven zerrendes Erlebnis gewesen sein. Vielleicht muss man nicht immer so leben, als würde man synchron am eigenen Wikipediaartikel arbeiten. Leben und nicht Fiktion kopieren. Langeweile tut bestimmt mal gut. Sollte ich mal probieren.