Nach knapp drei Monaten hinlänglich konsequentem Verzicht auf Hosen (mit Shorts habe ich kürzlich ein famoses Schlupfloch gefunden, dazu ein andermal mehr) habe ich zwei Dinge gelernt. Erstens lohnt es sich, in einige gut kombinierbare Basic-Röcke zu investieren. Zweitens, und darauf möchte ich heute näher eingehen, kann man gar nicht genug Strumpfhosen besitzen.
Drei Arten von Strumpfhosen sind unverzichtbar, wenn man ernsthaft versucht, ganzjährig Röcke und Kleider zu tragen. Und dabei ist der sogenannte deutsche Sommer nicht mal der Hauptgrund; nackte Beine, und seien sie noch so gepflegt, haben in vielen Büros einfach nichts verloren. Investieren sollte man daher in Thermostrumpfhosen für den Winter (ich persönlich komme damit selbst bei einstelligen Temperaturen noch klar), einige Baumwollstrumpfhosen für die Übergangszeit sowie jede Menge Feinstrumpfhosen unterschiedlicher Blickdichtigkeit.
Ich selbst bin kein Freund von hautfarbenen Nylons und trage am liebsten schwarze in 60 den, aber das ist letzten Endes Geschmackssache und sicher auch eine Frage der Kombination. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass Feinstrumpfhosen grundsätzlich nicht für die Ewigkeit gemacht sind (und zwar unabhängig davon, ob man fünf oder fünfzehn Euro dafür bezahlt – Überraschung!). Also besser nur von Hand waschen und immer, wirklich immer einen Ersatz in der Handtasche haben. (Das hab ich letzte Woche lernen müssen, als ich eine Laufmasche übers gesamte Bein entdeckte, kaum dass ich im Büro ankam.)
Thermostrumpfhosen sind ein Thema für sich. Ihre wärmende Funktion behalten sie bei ständiger Benutzung und schonender Handwäsche für ein bis zwei Winter, dann werden sie allmählich dünn. Entsorgen muss man sie deswegen aber noch nicht, sondern kann sie ebenfalls hervorragend für die Übergangszeit nutzen. Wichtig: Wenn man wie ich kräftige Beine hat, tragen Thermostrumpfhosen unweigerlich auf. Deshalb empfehlen sich dazu am ehesten Miniröcke; alles, was über Knielänge hinausgeht, lässt einen erst recht gedrungen wirken. Und keine Angst bei eisigen Temperaturen – die Beine sind erstaunlich unempfindlich, solange der Oberkörper und vor allem die Nierengegend gut geschützt sind.
Ein letzter Tipp noch zum Schluss. Wenn man häufig Strumpfhosen trägt, wird man nicht umhin kommen, langfristig auch in einige Unterkleider und Unterröcke zu investieren. Die meisten Röcke, die heute verkauft werden, sind ungefüttert (da preiswerter in der Herstellung), haben dadurch aber die lästige Angewohnheit, an der Strumpfhose entlang nach oben zu wandern oder sich zwischen den Schenkeln zu verfangen. Ein Unterrock verhindert das, da er in der Regel aus einem glatten Material wie Seide oder Polyester gefertigt ist, an dem die Strumpfhose keinen Halt findet.
Jetzt müssen wir uns eigentlich nur noch damit abfinden, dass Strumpfhosen ganz offensichtlich nicht dazu gedacht sind, sich darin wohlzufühlen. Und mit welch perfiden Methoden sie sich dabei gegen den weiblichen Körper auflehnt, erzählt meine Kollegin k4tze in ihrem Blog unter dem Titel „Der Sadismus der Strumpfhose“.