Tool im Studio
Ja, gut, meine Lieblingsband hat schon seit 12 Jahren kein Album rausgebracht, aber das ist kein Grund, so ein Rumgeheule zu veranstalten wie andere Tool-Fans. Gut Ding will Weile haben! Außerdem sind uns Menschen, die irgendwann mal Lust hatten, Musik zu machen, noch lange nicht auf ewig schuldig, weiterhin Musik zu machen. Und selbst wenn Tool nie wieder einen Ton von sich geben, haben sie mir eines der wertvollsten Geschenke gemacht, indem sie mir gezeigt haben, wie meine Seele klingt: nach einem zartbitterschokoladenschwarzen tiefen D. So versuchte ich also jahrelang, die Hoffnung auf neue Tool-Songs gar nicht erst aufkeimen zu lassen und mir einzureden, dass zwei vergangene Meisterwerke ja auch gar nicht zwangsläufig ein weiteres garantieren. Aber in letzter Zeit verdichteten sich die Gerüchte (man frickelte und frickelte) und nun weiß man gewiss: Sie nehmen auf. Als ich das im Bus las, musste ich doch tatsächlich ein Tränchen runterschlucken. Schon komisch, in einer Welt zu leben, in der ein neues Tool-Album möglich ist. Da muss ich mich erst mal einleben.
Samt
Wenn man als Fangirl zum ersten Mal Macbeth auf einer Londoner Bühne sieht, kann man sich natürlich nicht irgendwelche alten Lumpen überwerfen, da muss was Besonderes her – wurde mir jedenfalls klar, als ich dieses samtene Träumchen erblickte: zeitlos wie Shakespeares Metaphern, grün wie Schottlands Hügel und changierend wie Macbeths Gemüt. Es ist tatsächlich der erste Samt in meinem Kleiderschrank, möge bald ein purpurroter Blazer folgen (ja, ich bin neidisch auf Armies Oscar-Gewand). Irgendwann dann mal am Körper, versprochen (ich hoffe, die Kamera kann der Farbe dann besser gerecht werden als hier).
Samt
Endlich cool
Nicht nur weil es die Heimat meines Lieblingsfilmkritikers ist, ist The New Yorker so ziemlich die einzige journalistische Plattform (über Kultur hinaus), die ich regelmäßig verfolge. Einen nicht unerheblichen Einfluss auf meine Sympathie spielt dabei auch der Einsatz von Illustrationen auf dem Cover und andernorts und die schönste Typographie von allen, die ich nun aufgrund eines digitalen Mini-Abo-Schnäppchens (drei Monate für 5 Dollar oder so) neben mir hertragen kann, damit man mir endlich mal ansieht, wie cool ich bin (für einen Jutebeutel ist er auch wirklich erstaunlich robust – eine sehr gute Investition). Wenn ich groß bin, möchte ich ein richtiges Abo, vielleicht sogar aus Papier.
Rucksack
Dafür, dass ich ca. tausend Handtaschen besitze (okay, vielleicht zwanzig), finde ich sie doch erstaunlich unpraktisch: die kleinen immer zu klein (ohne Schirm und Wasserflasche gehe ich ungern aus dem Haus), die großen unbequem. Und da mein Studierrucksack in Laptop-Größe mittlerweile ausgedient hat und ohne Laptop zu groß ist, ich mich während der letzten drei Jahre aber an das bequeme Trageerlebnis gewöhnt habe, suchte ich nun monatelang nach einer kleineren, schickeren Alternative. Es war wirklich nicht leicht. Als ich mich endlich für einen gelben entschieden hatte, war er ausverkauft. Aber dieser hier geht auch, oder? Das Tragegefühl ist zwar gewöhnungsbedürftig durch die dünnen Träger, trotzdem spürt man das Gewicht kaum. Blöd nur, dass meine Wasserflasche trotzdem zwei Zentimeter zu hoch ist.
3 comments
Als Fan von Peter Gabriel kann ich das toppen: Sein letztes echtes Studioalbum erschien 2002, seither macht er keinerlei Anstalten, ein neues aufzunehmen. Insgeheim hab ich damit bereits abgeschlossen, der Jüngste ist er eh nicht mehr.
Da zieh ich gleich: Rob Dougan, erstes und letztes Album (Furious Angels), 2002. Und bisher keine mir bekannten Ambitionen für mehr.
Okay, das ist fies. Aber besser eins als keins. Peter Gabriel hat doch immerhin schon eine ordentliche Karriere hinter sich. Künstler dürfen auch mal in den Ruhestand gehen.