Kill it! Kill it with fire! Daenerys ist und bleibt die rechtmäßige Regentin über die sieben Königreiche. Wütend, dass Tyrions Plan nicht funktionierte, fragt sie Jon, was zu tun sei, und auch er gibt ihr die gleiche Antwort: Häuser und Schlösser niederzubrennen mache sie nicht besser als all die anderen. Doch mit etwas Strategie kann man dem Wunsch der Queen of Westeros nachkommen. Die Dothrakis werden verschifft und die Armee der Lannisters flambiert. Wäre da nicht Jaime, der glaubt, sich vom Kingslayer und quasi „Queenslayer“ auch noch zum Dragonslayer arrangieren zu müssen. Der Moment vor Jaimes Sturz ins Wasser, als sich zwei der wichtigsten Protagonisten der Serie und größten Kontrahenten für einen Moment in die Augen sehen, ist allerdings magisch und fast schmerzhaft, weil Jaime doch nur noch aus Loyalität auf der falschen Seite kämpft. Auch diese Staffel zeigt wieder die Stärke von Game of Thrones dabei, gegensätzliche Charaktere aufeinander loszulassen bzw. mittlerweile wiederzuvereinigen – besonders berührend diesmal beim Wiedersehen der ungleichen Schwestern. Neben Jon, dem von den Toten wiederauferstandenen „King in the North“ und einem hellsehenden Bran/Three Eyed Raven, gesellt sich „Faceless Assassin“ Arya zu Sansa. Das Wiedersehen ist nüchterner als wir es uns erhofft haben und trotzdem sind die Starks wiedervereint und wir freuen uns, dass deren Geschichten noch nicht zu Ende geschrieben sind. Sie besuchen Bran und dieser spricht Arya alsbald auf ihre Liste an. Arya trifft auch Brienne von Tarth wieder, während sie die Augenpaare von Sansa und Littlefinger beobachten, führt sie im Pas de Deux mit Brienne ihre Tanzkünste vor. Während Sansa davonstürmt, gefriert Littlefinger sichtlich das Blut vor Angst. Und das nicht wegen der herannahenden Kälte. Die aber weiterhin dazu führt, dass Vorräte gesammelt werden müssen und Sansa sich mit Littlefinger abgeben und abstimmen muss – bis sie Arya im Hof entdeckt, die in Brienne endlich wieder einen würdigen weiblichen Sparringpartner gefunden hat. Wie die beiden einander ihre konträren Kampfkünste beweisen, in Konkurrenz, aber spielerisch und respektvoll, ist ein Höhepunkt der Folge und zeigt die Errungenschaft der Serie, vielfältige Formen weiblicher Stärke zu repräsentieren. Auch zeigt die Serie sehr gut, wie schwer es für die übrig gebliebenen um den Iron Thron konkurrierenden Frauen ist, sich aus dem bestehende Machtgefüge zu lösen. Während Sansa in Winterfell herrscht und Khaleesi versucht, Westeros ohne viel Blutvergießen des gemeinen Volkes zu erobern, steht Cersei für männlichen Machterhalt. Sie unterscheidet sich kein bisschen von Daenerys Vater Aerys, dem Mad King. Off with her head! Alleine dafür muss Jaime seinen Sturz ins Kühle Nass überleben – um seine Schwester zu töten. Nur ein emotionaler Twist in diesem Ausmaß ist dieser Aufgabe würdig. Nicht die Gerechtigkeit (in Form von Daenerys) kann sie besiegen, sondern der einzig noch mögliche Verrat, ihre letzte Schwäche in Form ihres Zwillingsgeliebten. Auch wenn die Drachenschlacht übrigens längst nicht an meine liebste GoT-Schlacht, die der Bastarde, heranreicht, hat sie einen interessanten, irritierenden, genreübergreifenden Dreh: Indianer gegen Ritter und zwischendrin ein Feuer speiender Drache. Oh, wir sind wieder bei Daenerys gelandet. Die wohl gewaltigste Szene der siebten Season, doch wenn sie dem bisherigen Schema folgen, dass entweder ein Tod oder eine Schlacht bevorsteht (Season 1 – Ned Stark, Season 3 – Red Wedding, Season 5- Jon Snow), so müsste es auch dieses Mal wieder einen Toten geben. Und wehe, es ist ein Drache! Damit schließe ich das Review und Experiment. Wer sich anschauen möchte, wie die epische Barbecue-Szene zum Leben erweckt wurde, der sehe sich folgendes Video an:
Anmerkung: Wie schon die letzte Recap ist diese als Klappgeschichte entstanden: Jede sah nur die jeweils letzten Wörter der Vorrednerin und musste die wagen Andeutungen aufnehmen und daran weiterschreiben. Das Rätsel um die Autorinnen ist dabei noch ungelöst. Vielleicht könnt ihr ja diesmal erraten, welche Farbe zu welchem Medienmädchen gehört? Wir haben fairerweise die Farben vom letzten Mal beibehalten.